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Überzeugungsmappe

von LUKi e.V.

Linux - die Alternative für Kirchen und Gemeinden

1.Das LUKi-Anliegen

Unser Anliegen ist es, den Kirchen und Gemeinden, aber auch anderen Computernutzern, das Betriebssystem Linux näher zu bringen und Vorurteile abzubauen. Dabei ist es uns wichtig, das unvoreingenommene Ver­halten gegenüber Microsoft zu überdenken. Wir möchten zeigen, dass die Verwendung von Linux Ihnen nicht nur handfeste finanzielle Vorteile bringen, sondern auch deutlich z.B. die Stabilität Ihres Systems oder relevant den Schutz Ihrer Daten verbessern kann. Ganz nebenbei finden wir die ideellen Ansätze hinter Linux und allen anderen Open Source Produkten eher den christlichen Standards von Gemeinschaft, Teilen oder Teilhabe an allen Gütern (auch elektronischen!)verwandt, als jene kommerziell geprägten Standards, die monopolistische Megafirmen nach Gutdünken vorgeben können. Eines ist klar: es gibt heute mehr denn je Alternativen für jede Art von Software. Speziell über die Alternative Linux möchten wir aufklären.

Eines zu Beginn: Linux ist modern, fühlt sich modern an und sieht modern aus. Bei den „inneren Werten“ also dem, was „unter der Haube“ steckt, ist Linux genauso leistungsfähig wie aktuelle kommerzielle Systeme (Wir meinen sogar: leistungsfähiger). Um Ihnen vorweg einmal die Angst vor dem neuen und oft als „textorientiert“ verschrieenen Betriebssystem zu nehmen, stellen wir hier Abbildungen von Linux (KDE3) und Windows (Win XP) gegenüber. Sie sehen: Sie müssen zweimal hinschauen, um die Systeme zu identifizieren! Die Unterschiede zu Windows bei der täglichen Benutzung Ihres Linux-Desktops sind nicht mehr so groß, dass ein Noch-Windows-Nutzer abgeschreckt sein müsste.

Unter Linux ist es aber auch möglich, viele kleine Helferlein mit einem Befehl im Shell-Fenster zu starten. In der Abbildung 4 wurde gerade eine jpg-Grafik in eine gif-Grafik konvertiert. Eine ziemlich einfache Sache, ohne das umständlich ein Grafikprogramm gestartet werden muss.

Linux bietet sauberes Multitasking. Das heißt: es können wirklich mehrere Programme gleichzeitig laufen. Es ist kein Problem, mit einem modernen Browser im Internet zu surfen und „nebenbei“ eine CD zu brennen. Haben Sie schon einmal versucht, unter Windows im Hintergrund eine größere Datenmenge auf ein anderes Laufwerk zu kopieren und dabei flüssig weiter zu arbeiten? Das „bringt“ Windows einfach nicht - Linux schon. Auch im Textmodus lässt sich übrigens surfen, und das sehr, sehr schnell sogar mit einem sehr alten Computer etwa mit einer langsamen Modemverbindung.

2. Microsoft-"Vorteile"

Auch wenn es in dieser Überzeugungsmappe um Linux geht, so sollen doch erst einmal die scheinbaren Vorteile von Windows 98 bis XP und der passenden Programme aufgezählt werden:

  • Kauf des Computers: Beim Kauf eines Computers im Supermarkt ist das Betriebssystem dabei und fertig installiert. Der Rechner muss nur noch eingeschaltet und kann direkt bedient werden. Auch Anwenderprogramme wie Works, Word oder Officeprogramme stehen oft direkt zur Verfügung.
  • Beschaffung von Druckern, Scannern und anderen Geräten: Da alle Hersteller von Peripheriegeräten direkt Gerätetreiber mitliefern, gibt es keine Probleme.
  • Kinderleichte Bedienung: Windows und seine Programme sind so konzipiert, dass es relativ leicht fällt Programme zu starten, Dateien zu kopieren oder zu verschieben.
  • Internet/Multimedia: Mit einem Mausklick ist man im Internet und kann ohne Probleme „surfen“, Downloads vor­nehmen, Musik- oder Videodateien anhören oder sehen.
  • Datenaustausch: Alle Welt kann sich Daten zuschicken und diese dann auch zur Weiterverarbeitung nutzen.
  • Geringe Folgekosten: Viele Programme für Windows gibt es umsonst oder für kleines Geld bei Discountern. Mit verhältnismäßig wenig Geld kann ein Update vorgenommen werden.

Zusammengefasst Diese 6 Punkte sprechen natürlich für sich und sind die stärksten Argumente für Windows. Warum also sollte sich jemand überhaupt Gedanken über ein anderes Betriebssystem machen? Dieser Frage wollen wir auf den folgenden Seiten nachgehen und die Punkte 1-6 einmal genau und vor allen Dingen aus Sicht der Gemeinden betrachten.

3. Linux-Vorteile (Microsoft-Nachteile)

Zu Punkt 1: Kauf des Computers

Die Hightech-Geräte von verschiedenen Discountern leisten tatsächlich allerhand und sehen auch im Preisvergleich nicht übel aus. Die erste Frage, die man sich stellen sollte, wäre dann z.B.:

Wofür wird der PC benötigt?

Im Normalfall dürften die Antworten sein: Textverarbeitung, Kalkulation, Internet und eventuell Bildbearbeitung.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass die meisten „High-End“-Geräte seit Jahren immer gleich viel kosten? Auffallend oft werden 899,- oder 989,- Euro-Geräte mit natürlich neuester Hardware angeboten. Dabei ist Hardware gerade in der letzten Zeit eigentlich preiswert wie nie geworden: ein rasanter Preisverfall hat in den letzten 5 Jahren eingesetzt. Heute kann man einen PC (ohne Software) für unter 300 € bekommen, der hardwareseitig in der Lage ist, sämtliche Büroaufgaben spielend zu meistern. Noch nie gab es so viel Rechenleistung für so wenig Geld! Es wird darum ganz schnell klar, dass beim „günstigen“ High-End-PC immer auch Dinge verkauft werden, die eigentlich gar nicht benötigt werden. Beispiele: Die mitgelieferte digitale Filmbearbeitung ist nutzlos für den, der gar keinen Camcorder besitzt. Die eingebaute Fernsehkarte kann zwar alle Programme empfangen - aber vielleicht gibt es im Büro gar keinen Fernsehanschluss oder TV ist dort sowieso nicht erlaubt. Im Komplettpaket ist eine Highend-Grafikkarte für Spieler enthalten - der neue Rechner soll aber nur Texte, Tabellen und Internetseiten ergonomisch darstellen können. Gigabit-Lan ist überdimensioniert, denn das Büro-Netz läuft mit noch ausreichenden 10- oder 100Mbit. Der Windows-PC hat ein eingebautes Modem, das in moderner Büroumgebung mit ISDN oder gar DSL gar nicht gebraucht wird. WLAN ist ebenfalls eingebaut, aber vielleicht gar nicht gewollt, als zu unsicher oder kompliziert eingestuft oder nicht von Nutzen. Die mitgelieferten Billig-Tastaturen eignen sich meistens für den Gelegenheitsgebrauch, aber selten für anspruchvollere Vielschreiber. Hier müssen oft noch extra solide Arbeits-Tastaturen angeschafft werden.

Wenn der Rechner einen Windows-Aufkleber trägt, handelt es sich nicht um ein uneingeschränkt nutzbares Produkt. Man spricht vielmehr von sog. „Recovery-Versionen“: das Betriebssystem ist fest an den einen PC gebunden. Das schränkt die Windows-Freiheit deutlich ein. Beim Starten Ihres neuen Windows-PC werden Sie aufgefordert, sich beim Hersteller zu registrieren, daraufhin die Software, als Windows selbst oder z.B. Office XP, zu aktivieren. (Wissen Sie eigentlich, was der Unterschied zwischen beiden Verfahren ist und wozu sie dienen?) Zudem muss nach wenigen Veränderungen an der Hardware evtl. die Software erneut beim Hersteller registriert werden (was passiert eigentlich dort mit Ihren Daten?). Die Verwendung des Betriebssystems ist zudem nur auf dem einen gekauften PC gestattet. Sie können also nicht einfach lediglich einen neuen Rechner kaufen, um auf ihm die alte Software zu verwenden. Es muss also wieder auf ein Angebot für einen neuen Computer mit Windows gewartet, oder aber ein Rechner mit einer (teureren) Einzelplatzlizenz von Windows erworben werden. Hierbei liegen dann noch keine Officepakete geschweige denn Virenprogramme oder ähnliches vor. Diese werden dann extra bezahlt. Auch eine nicht ganz unbeträchtliche finanzielle Belastung. Natürlich können Sie einen preisgünstigen „nackten“ PC ohne Betriebssystem auch beim freundlichen Händler um die Ecke kaufen und darauf Windows installieren. Die Funktionalität dieses Rechners beschränkt sich aber in reiner Hardware- und Dateiverwaltung, weil produktive Programme kein Bestandteil einer Windows-Box sind und in der Regel teuer dazugekauft werden müssen. Ganz abgesehen davon, dass es für fast alle im „Komplettrechner“ mitgelieferten Programme, qualitativ hochwertige, freie und auch kostenlose Alternativen gibt, existieren mittlerweile bereits etliche Firmen, die fertig vorkonfigurierte PC als Linuxsystem z.B. über das Internet anbieten.

Wenn Sie über einen Breitbandanschluss wie DSL verfügen, dann können Sie Linux immer kostenlos komplett mit Handbuch als PDF-Datei aus dem Internet herunterladen. Im Folgenden gehen wir aber trotzdem davon aus, sie kaufen ein Linux-Paket mit DVD und Handbüchern im Laden. In einem Linux-Paket für ca. 50,- bis 80,- Euro findet man derzeit folgende Komponenten:

das Betriebssystem mehrere grafische Oberflächen (es gibt nicht nur optische Unterschiede) mehrere Officepakete (StarOffice, OpenOffice, KOffice) mehrere Internetbrowser Datenbanken mehrere Email und Chatprogramme und noch viel mehr Anwendungen (ca 1.500) für alle Zwecke

All diese Software aus einem Paket darf auf allen Rechnern der Gemeinde genutzt werden, ohne das es zu lizenzrechtlichen Problemen kommt. Bei unbefugter Programmnutzung von Microsoft-Produkten, sind Strafen um die 5.000 Euro keine Seltenheit!

Ausgerechnet!

Vergleichen wir die Preise des Discounters mit denen des freundlichen PC-Händlers unseres Vertrauens, kommen wir zu folgender Rechnung: Nach dieser einfachen Rechnung sind beim Einzelcomputer Einsparungen von bis zu mehreren hundert Euro möglich (und das Preisverhältnis wird bei der Anschaffung mehrerer Rechner besser!). Das Beispiel oben zeigt also einen beträchtlichen Preisunterschied! Und da jede Linuxsoftware in der Regel auf allen Rechnern der Gemeinde genutzt werden kann und darf (Pfarrbüros, Schulen, Kindergarten, Pfarrer, Betreuer, Lehrer), kann das gesparte Geld für andere, sinnvollere Dinge ausgegeben werden.

Zu Punkt 2: Beschaffung von Druckern, Scannern und anderen Geräten

Prinzipiell ist die Beschaffung von Peripheriegeräten kein Problem unter Windows, allerdings hat es sich im Alltag gezeigt, dass es doch nicht so einfach ist, seinen neuen Drucker ans Laufen zu bekommen. Die Hersteller liefern zwar Treiber mit, da diese aber nicht immer kompatibel zu dem ein oder anderem Anwenderprogramm sind, kann es durchaus zu schwer wiegenden Problemen kommen.

Auch ist nicht immer sicher gestellt, dass die beigelegte Treiberversion aktuell ist. Somit muss man selber im Internet recherchieren und Treiber herunterladen. Dabei heißt es doch in der Werbung : ´Stecker rein und los geht´s!´

Die Umstellung auf eine neue Version von Windows führt teilweise zu Totalausfällen. So wurden z.B. einige Drucker von Windows XP überhaupt nicht mehr unterstützt. Damit stand eine Neuanschaffung eines Druckers ins Haus. War der 'alte' Drucker erst ein Jahr alt, dann ist das eine teure Sache. Immer mehr Hersteller unterstützen inzwischen auch Linux und kennzeichnen ihre Produkte entsprechend. Standardgeräte – auch ältere - werden bestimmt unterstützt. Hier bietet Linux eine hohe Investitionssicherheit. Nur exotische Hardware hat kaum eine Chance. Hier muss man sich dann selber informieren, wird aber meistens im Internet fündig. Besonders die oft im Büro verwendeten Laserdrucker funktionieren hervorragend unter Linux, wenn sie eine Drucker-Sprache wie PCL5 oder Postscript benutzen. Solche Drucker sind allerdings immer etwas teurer in der Anschaffung als sog. „Windows“-Drucker (auch GDI-Drucker genannt), die eben nur unter Windows laufen.

Zu Punkt 3: Kinderleichte Bedienung

Damit auch jeder Anfänger einen Microsoft-PC bedienen kann, sind alle Bedienabläufe scheinbar so einfach wie möglich gehalten (in Wahrheit überfüllen ratsuchende Windows-Anfänger ganze Foren im Internet). Der neue Druckertreiber wird mit einem Mausklick installiert. Das tolle Programm zur Bildbearbeitung genauso, die Daten aus dem Internet werden flott mit einem Mausklick auf die Festplatte gebannt. Auch das Löschen der Dateien benötigt nur einen Mausklick. Dies ist für alle und jeden möglich und sehr, sehr bequem… Aber eben auch für Datendiebe, Viren, Trojaner!

Hier nur ein paar Fragen: Wer sitzt am Computer? Darf der Nutzer wirklich das Telefonbuch vom Pastor löschen? Darf der Nutzer nach einer Virenwarnung einfach eine Systemdatei löschen? Soll der Nutzer wirklich Einblick in die Finanzen des Kindergartens haben? Natürlich sollten diese Fragen genau geprüft und meist mit nein beantwortet werden. Wie verbergen wir aber die eigenen Dateien vor dem Zugriff anderer?

Windows 2000 und XP können so eingestellt werden, dass eigene Nutzerprofile vorliegen, Allerdings können viele Programme nur mit Administratorrechten gestartet werden, so das die mühselige Feinarbeit in den Sicherheitseinstellungen hinfällig wird.

So läuft z.B. der häufig eingesetzte Norton Virenscanner grundsätzlich nur bei einem Benutzer, der auch Administrator-Rechte hat. Bei Windows 95/98 und ME ist das Einrichten eines Nutzerprofiles nur optisch möglich. In diesem Fall hat jeder Zugriff auf alle Dateien.

Unter Linux werden grundsätzlich ein Systembetreuer (root) und ein oder mehrere normale Nutzer eingerichtet. So hat jeder sein eigenes, vor anderen geschütztes „Privat-“verzeichnis und kann seine Daten nur den Personen zur Verfügung stellen, die er dazu berechtigt. Sämtliche Systemdateien können nur von root, also dem Administrator, verändert werden. Somit ist der PC sicherer vor beabsichtigten oder unbeabsichtigten Schäden. Da jeder Nutzer sein eigenes Verzeichnis und somit alleinige Kontrolle über seine Daten hat, ist diese Art der Dateiverwaltung optimal.

Zu Punkt 4: Internet/Multimedia/Viren

Multimedia total gibt es auch unter Linux! Eine Unzahl freier und kostenloser Programme sorgt dafür, dass mit Linux Musik angehört, Filme geschnitten, mp3 aus dem Internet gesaugt werden können. Einige Multimedia-“Erweiterungen“ sind jedoch von Microsoft so programmiert, dass sie in der Regel nur unter Windows und auch nur mit Microsoft-Programmen funktionieren. Welchen Preis hat diese – durchaus wörtlich zu nehmende - „Exklusivität“?

Da gibt es zum Beispiel das sog. „ActiveX“ für dynamische Web-Seiten - exklusiv bei Microsoft im Internet Explorer. Bei solchen „aktiven Inhalten“ werden vom Server auf dem PC des Benutzers Mini-Anwendungen ausgeführt. Nun sind aktive Inhalte ja prinzipiell gefährlich, denn durch Sicherheitslücken besteht die Gefahr, dass der fremde Server auf dem eigenen Rechner beliebigen Code ausführen kann und ihn damit „übernimmt“. Der kluge Anwender deaktiviert also ActiveX - um dann fest zustellen, dass er bestimmte Seiten nicht mehr darstellen kann.

Aus Versehen geklickt, und vielleicht ist der Virus schon da!

Ähnliche Situation gibt es bei den Mail-Programmen Outlook und Outlook Express. Da wird die Mail-Vorschau als HTML im Internet Explorer angezeigt, auch wenn sie nur Text enthält. Damit hat ein Virus Gelegenheit zum Eintritt! Ein besonderes Übel ist das automatische Öffnen der Worddokumente im Emailanhang. Viren, selbst einfache Makros werden dann ungehindert ausgeführt. Einen Gewissen Schutz bieten Antivirenprogramme, allerdings benötigen Antivirenhersteller einige Zeit um diese Viren unschädlich zu machen. Und im Ernst: Wie aktuell sind ihre eigenen Virendatenbanken? Im Regelfall endet der Satz: „Ich hatte einen Virus…“ unter Windows mit: „…und habe meine Festplatte neu formatieren müssen.“! Unter Linux ist die Gefahr von Viren wesentlich geringer, denn die Programme, für die sie geschrieben wurden, sind nicht präsent.

In der Praxis heißt das: Wenn Sie als Linux-Benutzer einen Windows-Virus zugeschickt bekommen, können Sie sich entspannt zurücklehnen, denn er wird und kann keinen Schaden in Ihrem System anrichten. Der Virus kann sich auch von Ihrem System nicht unbemerkt von selbst an Ihre Emailpartner weiter verschicken: er ist quasi in fremder Umgebung eingefroren – unfähig Schaden anzurichten. Wenn Sie die Zeit und das KnowHow bedenken, die Sie benötigen, um wieder ein virenfreies Windows-System zu bekommen, und das Geld, das Sie in aktuelle Anti-Virensoftware stecken müssen, wird schnell deutlich, welche Vorteile ein Linux-System für Ihre Datensicherheit hat.

Gerade in kirchlichem Bereich sollte auf Sicherheitsaspekte größeren Wert gelegt werden: Bei der notwendigen Aktivierung der System- oder Officesoftware via Internet oder auch nur beim Anhören Ihrer Lieblings-CD gehen immer persönliche Daten, die Sie nicht einsehen können, online an den Hersteller. Dessen Multimedia-Programme bauen ungefragt Internetverbindungen auf und protokollieren z.T. Ihre Onlineaktivitäten oder Ihre Musikvorlieben mit. Sie werden bei Internetbesuchen gezielt an die Webseiten des Herstellers und dessen Kommerz-Partner geleitet, wo Sie dann einkaufen dürfen. Ihr „persönlicher“ Computer als raffinierte Marketingmaschine im Netzwerk von Monopolisten! Das Ganze wird als „Komfort“ verkauft, bedeutet aber ein großes Sicherheitsrisiko für Ihre Privatsphäre und letztlich eine Monopolisierung der Computer-Welt und des Internets.

Zu Punkt 5: Datenaustausch

Oft ist der Datenaustausch einer der angeführten Gründe warum Microsoft-Produkte genutzt werden. Denn der überwiegende Teil der Nutzer tippt Texte in Word oder erstellt Tabellen mit Exel. Leider ist es so, das die Programme nicht immer rückwärtskompatibel sind. Dies bedeutet: ein mit Office2000 erstelltes Dokument wird teilweise nur mit Fehlern in Word 97 dargestellt. Dies ist natürlich sehr ärgerlich, unbefriedigend und vor allem: kostenintensiv. Denn Sie müssen stets die aktuelle Office-Version von Microsoft benutzen, um die Dokumente ihrer Emailpartner zu lesen. Eine aktuelle Officeversion schlägt aber leicht mit hunderten von Euro zu Buche. Die meisten Officeprogramme unter Linux verwenden offene Dateien bzw. sind rückwärtskompatibel und besitzen Filter um Microsoft-Dateien zu öffnen. (Man sollte allerdings nie als selbstverständlich voraussetzen, dass der Empfänger die gleichen Programme nutzt wie man selbst. Damit erspart man sich viel Arbeit und Frust.)

Zu Punkt 6: Geringe Folgekosten

Es gibt immer wieder kleine Programme für Windows für 10 bis 20,- Euro, die einem das Leben im Alltag erleichtern, z.B. Visitenkartendruckerei, MP3- oder CD-Spieler, Adressbücher und vieles mehr. In der Regel gibt es solche Helferlein für Linux schon auf dem System oder im Internet. Sollte es einmal keine vergleichbare Anwendung geben, so können sogar MS-Anwendungen mit dem Programm „Wine“ ausgeführt werden. Wine ist im Entwicklungsstadium und unterstützt noch nicht jedes Windowsprogramm. In solchen Fällen kann mit VMWare ein Programm gekauft werden, in dem eine komplette Windowsoberfläche, unter Linux, installiert werden kann. Außerdem ist Linux dual bootfähig, dies bedeutet, dass sowohl Windows als auch Linux installiert werden und der Nutzer beim Start des Rechners sein Betriebssystem wählen kann. Generell müssen „kostengünstige“ Updates von Microsoft-Produkten mit Vorsicht behandelt werden, da das neue Lizenzverfahren eine unmittelbare Vorgängerversion voraussetzt. Somit ist man gezwungen immer das aktuellste Update vorzunehmen. Diese Updates kosten dann mehr als ein neues komplettes Linuxpaket.

Fazit

1.Ein den Bedürfnissen angepasster Computer mit einem Linux-Betriebssystem ist in jedem Fall günstiger als ein Sonderangebot eines Discounters. 2.Alle wichtigen Hardware-Anforderungen werden auch von Linux unterstützt. Notwendige Software ist in den meisten Fällen schon dabei. 3.Ein sicherer Datenumgang rechtfertigt die Einarbeitungszeit in die Bedienung eines Linux-Systems. 4.Viren haben keine Chance: gefährliche Programme werden gar nicht ausgeführt. 5.Der Datenaustausch zwischen Windows funktioniert eingeschränkt, aber auch nicht schlechter als bei unterschiedlichen MS-Office-Versionen. 6.Helfende Programme gibt es wie Sand am Meer, und die Möglichkeit, auf Windows in der einen oder anderen Form zuzugreifen, besteht nach wie vor.

4. Scientology

In Windows 2000 und Windows XP sind Teile der Software durch eine Firma programmiert worden, welche in die Scientology-Dachorganisation eingebunden ist. Soweit uns bekannt, ist es nur ein Programm zur Defragmentierung. Da dieses aber in Zukunft nicht sichergestellt werden kann, empfehlen wir die beiden Betriebssysteme im Bereich der Kirchen nicht zu benutzen.

5. Ihr Linux

Wenn Sie neugierig geworden sind und „Geschmack“ an Linux bekommen haben, sollten Sie sich es einfach einmal anschauen! Wie das geht? Falls Sie auf Ihrer Festplatte vier bis sechs Gigabyte Platz haben, so können Sie dort ohne Probleme ein aktuelles Linux-Paket installieren. Linux nimmt Ihnen die Arbeit ab, Ihr System dafür fit zu machen: Einteilen der Festplatte, Installation – all das erledigt sich bei mit ein paar Mausklicks, und in Zukunft können Sie vorerst (bis Sie ganz überzeugt sind) Linux oder Windows starten ;-)

Welches Linux?

So wie Menschen verschieden sind, gibt es auch eine Menge Linux-Distributionen. Manche meckern darüber, aber wir finden, dass jeder so seine ihm entsprechende Programmsammlung benutzen kann. Ein Landwirt bevorzugt ja auch nicht den Mähdrescher zur Zuckerrübenernte. Die persönlichen Vorlieben sind sicher unterschiedlich. Trotzdem sprechen wir für Neulinge die Empfehlung aus, es einmal mit einem SUSE-Linux (www.suse.de) oder einem Mandriva-Linux (http://www.mandrivalinux.com/de/) zu versuchen, weil hier die Installation einfach ist und darum bestimmt jedem gelingt, der auch schon mal Windows installiert hat. Noch einfacher ist die Nutzung von verschiedenen Live-CDs (z.B.: www.knoppix.de). Dabei wird ein komplettes und durchaus nutzbares Linuxsystem von CD gestartet. Damit können Sie Linux gefahrlos auf Ihrem „persönlichen“ PC auf Herz und Nieren testen - und sich darüber freuen, dass das meiste sofort und ohne längere Treiber-Installationen funktioniert!

Woher nehmen?

Wenn Sie einen DSL-Zugang und einen CD-Brenner haben, sind Sie fein raus: Sie bekommen Ihr Linux aus dem Internet kostenlos. Eine gute Methode ist, in eine Internetsuchmaschine, also z.B. www.google.de, die Stichworte: Linux ISO download einzugeben. So finden Sie CD-Abbilder von Linux-Versionen, die sich dann einfach auf CD brennen lassen.

Auch manche PC-Zeitschriften haben in Ihren CD-Beilagen oft ein aktuelles Linux mit dabei, das kostet wenig Geld und meistens gibt's im Heft noch eine Anleitung, wie das System optimal konfiguriert wird.

Quellen

Nun denken Sie sicher, die können ja viel erzählen und darum wollen wir ein paar Referenzen auflisten, damit Sie sich selber ein Bild machen können.

6. Hinweise zu diesem Dokument

Dieses Dokument unterliegt der GFDL: http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html

Diese Lizenz ist eine Art „copyleft“, das heißt dass abgeleitete Arbeiten des Dokumentes selbst wieder im gleichen Sinne frei sein müssen. Es ergänzt die GNU General Public License, die eine Copyleft-Lizenz für freie Software darstellt. Informieren Sie sich über die Inhalte dieser Lizenzen im Internet, bevor Sie dieses Dokument oder Teile daraus für eigene Zwecke benutzen. Vielen Dank.

Für die in diesem Text genannten geschützten Markennamen liegen die Rechte bei den jeweiligen Eigentümern.

ueberzeugungsmappe.txt · Zuletzt geändert: 2017/01/20 08:32 (Externe Bearbeitung)